Grüne Woche 2023 - Tierärztemangel im Mittelpunkt

01.03.2023

Grüne Woche 2023 - Tierärztemangel im Mittelpunkt

Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause war vom 20. – 29. Januar wieder Grüne Woche in Berlin. Nach Angaben der Messe Berlin haben mehr als 300.000 Gäste die Messe besucht, davon auch viele den ErlebnisBauernhof als eines der Messe- und Pressehighlights und (erneut) des bpt-Messestands.

Ein paar Zahlen zur Verdeutlichung: Nach Angaben des Forums Moderne Landwirtschaft (FML), dem Träger des ErlebnisBauernhofs, konnten mit der Pressearbeit während den 10 Messetagen 112 Mio. Kontakte erreicht werden, davon 92 Mio. Kontakte über die Berichterstattung in Online-Medien.

Aus Sicht des bpt noch wichtiger: Die vielen hochrangigen politischen Besucher. Verteilt über die 10 Messetage konnte bpt-Präsident Dr. Siegfried Moder rund 100 Gesprächspartner von EU-Kommission, EU-Parlament, Bundesregierung, Bundestag, Landesregierungen, Behörden, Verbänden, Wirtschaft und NGOs am bpt-Stand begrüßen. Besonders erfreulich: Auch zahlreiche bpt-Mitglieder haben die Gelegenheit genutzt bei ‚ihrem bpt‘ vorbeizuschauen.

Inhaltlich ging es am bpt-Stand vor allem um die ‚Sensibilisierung’ von Politik und Öffentlichkeit für den Tierärztemangel und um die daraus vom bpt abgeleiteten politischen Forderungen. Bürokratieabbau (siehe Kasten), Änderungen bei der Zulassung und den Inhalten des Tiermedizinstudiums und die notwendige Flexibilisierung des Arbeitszeitgesetzes, um die tierärztlichen Nacht- und Notdienste weiter aufrechterhalten zu können. Weitere Themen waren die (gesetzliche) Verankerung der tierärztlichen Bestandsbetreuung und die Umsetzung der neuen TAMG-Dokumentationsvorgaben. Präsident Dr Moder warb hierzu in vielen Gesprächen für eine Umsetzung mit Augenmaß, insbesondere solange die staatliche Meldestruktur noch nicht steht.

Viele hochrangige politische Besucher

Schon eine kleine Auswahl an Gesprächspartnern macht deutlich, wie wichtig die Grüne Woche alljährlich für die Vertretung der politischen bpt-Interessen ist: Neben Bundesminister Cem Özdemir zählte in diesem Jahr sicherlich der Oppositionsführer im Deutschen Bundestag, der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz, zu den prominentesten Besuchern des Messestands.

Weitere wichtige Gäste: Der Vorsitzende des mächtigen EU-Agrarausschusses im EU-Parlament, Norbert Lins (CDU), und der Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Ernährung und Landwirtschaft, Hermann Färber (CDU). Als Vertreter der Ampel-Koalition konnte Präsident Moder die BMEL-Staatssekretärin Dr. Ophelia Nick (Grüne), Dr. Franziska Kersten (stv. SPD-Agrarsprecherin), Karina Conrad (stv. FDP-Fraktionsvorsitzende) und Gero Hocker (FDP-Agrarsprecher) begrüßen.

Aus den Ländern u.a. mit dabei waren die Minister aus Schleswig-Holstein (Schwarz), Niedersachsen (Staudte), Hessen (Hinz), Baden-Württemberg (Hauck) und Bayern (Glauber).

Cem Özdemir (Quelle: bpt/Yves Colombel)
Friedrich Merz (Quelle: bpt/Marco Urban)

Moderne Öffentlichkeitsarbeit

Ein besonderer Dank gebührt unserer Standmannschaft, die den bpt und die bpt-Botschaften sympathisch und glaubwürdig vertreten haben: Yves Colombel (Messemanager), Siegfried Moder, Carolin Neidlinger, Christine Niemeyer, Tobias Raum, Jörg Rieper, Friedrich Rosenthal, Lee Ann Siewert, Louise Simmich und Carolin Sprenzel. Nach 15 Einsätzen sagen wir heute herzlichen Dank an Dr. Dieter Greiten und seine Frau Ulrike!


Diskussionsrunde:
TierärztemangelGefahr für die Landwirtschaft?“

Auch im Rahmen seiner traditionellen Podiumsdiskussion auf der Grünen Woche hat der bpt das Thema ‚Tierärztemangel‘ aufgegriffen. Wegen der zum 1. Januar weiter ausgebauten Dokumentationsvorschriften für Antibiotika (TAMG), insbesondere im Rinderbereich, stand hier v.a. das Thema Bürokratieabbau im Mittelpunkt. Im Podium bestand Einigkeit, dass solange die staatlichen Meldestrukturen nicht funktionieren, der Praktiker nicht zur Daten(nach)meldung verpflichtet werden kann. Jede Minute, die Tierärzte/innen weniger für Bürokratie einsetzen müssen, kann unmittelbar der Behandlung von Tieren zugutekommen; mithin ist der Bürokratieabbau also die einzig kurzfristig wirkende Maßnahme gegen den Tierärztemangel. bpt-Präsident Moder erinnerte außerdem an die Umsetzung der verpflichtenden Bestandsbesuche nach EU-Tiergesundheitsrecht und machte deutlich, dass „wenn die Politik den Antibiotikaeinsatz noch weiter reduzieren will, dann geht das nur über eine Verbesserung der Tiergesundheit.“ Und dafür, so Moder, brauche es vor allem Zeit, die in Zeiten von Tierärztemangel nur durch den Abbau von Bürokratie gewonnen werden könne.


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